Eigentlich sollte ich ja mittlerweile klüger sein. Immerhin sind meine Exkursionen bereits Landesweit bekannt, aber wie es halt so läuft. Manche lernen nie dazu
Wie alles begann
Schon im Februar stand fest das wieder ein Alltagsauto her soll. Ich hatte Zeit, also keine Hetze, gut überlegen und vor allem sparen, sparen, sparen. Ich suchte regelmäßig bei Ebay, Mobile und co. aber das tat ich ja sowieso. Man will sich ja nichts entgehen lassen. Da fand ich diesen kleinen Kerl bei Ebay http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI&...em=270381740390. Der Zustand auf den Bildern war nicht wirklich vielversprechend. Ich setzte mir eine Grenze. 400.- Euro sollte er nicht überschreiten. Auktionsende war am Montag und bereits am Samstag waren meine 400 überboten. Schicksal. Also habe ich weiter gesucht. Nicht schlecht habe ich am Montag gestaunt als ich eine E-Mail von Ebay bekam: "Herzlichen Glückwunsch!". "Was'n nu los?", dachte ich mir und musste feststellen das jemand sein Gebot zurück gezogen hatte. Na sowas!
Das Abenteuer beginnt
Termin gemacht, Freitag, okay. Einen Trailer mieten? Warum!? Wozu hat man schliesslich Familie. Also bereits am Montag bei meinem Onkel angerufen und seinen Trailer "reserviert", schliesslich kenne ich ihn und weiss was mich erwarten kann.
Die Fahrt
Gegen Mittag wollten wir los. Vorsichtshalber wollte ich den Trailer schon zwei Stunden früher holen. Wie gesagt, schliesslich kenne ich meinen Onkel. Als ich ankam stand ein RX-8 darauf. Genau genommen stand der Wagen schon auf vier Rädern, nur auf dem linken Vorderrad lag er eher. Ein Unfallwagen. Linke Vorderachse total zerbröselt. Na Super. Krieg den mal da runter. Ein kleiner Gabelstaplereinsatz und eine Stunde später war ich dann auf dem Weg. "Grade nochmal gut gegangen", dachte ich als ich ein Geräusch bemerkte. Zuhause angekommen musste ich feststellen das der Auspuff unseres Ulysse hinter dem Kat abgerostet war. Was auch sonst. Also meinen Schwager angerufen, 20km Fahrt zu ihm, Autos getauscht, 20km Fahrt zurück, Anhänger hinter und los. Nur 20 Minuten später als geplant. Trotzdem war ich tierisch angefressen. Der kleine Kia mit dem niedlichen Motor machte die Fahrt erstaunlich gut mit, der Verkehr lief fliessend. Doch als ich bremsen musste durfte ich feststellen das nicht nur die feststellbremse des Anhängers nicht funktionierte, was ich schon auf dem Hof bemerken musste, nein auch die Auflaufbremse zeigte keinerlei Funktion! Also langsam weiter. Jetzt aufgeben kommt nicht in Frage. Während mein Vater mit dem Navigationsgerät über den Streckenverlauf diskutierte und Worte an es richtete wie "hast du sie noch alle", "wieso links" und "halt die klappe" zuckelte ich, immer langsamer werdend, weiter.
Hamburg! Ziel erreicht. Auto aufgeladen, noch ein kleines Schwätzchen mit dem netten Verkäufer und die Rückfahrt angetreten. Freitag nachmittag + Hafengeburtstag + Hamburg. Was kommt da wohl raus? Jede menge Staus. Der kleine Erdgas Kia mit dem Automatikgetriebe hatte viel zu tun als wir die Staus quer durch Hamburg umfahren wollten. Doch auch auf unserer Umfahrung trafen uns einige Stockungen. Insgesamt allerdings nicht mehr als 40 Minuten haben wir verloren. Und schön langsam nach Hause.
Home
War ich erleichtert als wir endlich zuhause eintrafen! Und nur eine Stunde über der errechneten Zeit. Nun stand meine Schwester vor mir: "Ich brauche mein Auto". "**** **** ** *****" wollte ich noch gesagt haben, aber ich habe es mir verkniffen. Auto schnell abgeladen, per Hand da die Batterie schlapp machte, und wieder hinters Steuer den Anhänger wegbringen. 18:00 Uhr. Der größte Pechvogel Niedersachsens ist wieder zuhaus! Und da bleib ich jetzt auch!
Das Auto sieht sehr vielversprechend aus. Einige Kratzer und kleine Beulen. Das gravierendste ist die zerstörte Heckscheibe (man sollte eben vorher kontrollieren ob die Klappe auch wirklich schliesst nachdem man die Reifen eingeladen hat ).
2.2 Liter Einspritzer, schnurrt wie ein Kätzchen und hat Mächtig Dampf (ich war mit einem Satz auf dem Anhänger ). Elektrische Aussenspiegel, Elektr. Fensterheber, Glashubdach (Original!!!), Zentralverriegelung, Windabweiser vorne (oooh) und diese ganzen Ablagefächer...ach...Herrlich. Fiat ist tot! Endlich wieder ein Mazda!
Die ersten Arbeiten waren Kofferraum trockenlegen (das Wasser stand 10cm hoch in der Reserveradmulde ) und den Rest der Scheibe herausschneiden (damit sich die Katzen keine Glassplitter eintreten ).
Die erste Durchsicht war sehr vielversprechend. Neue Stabigummis, neue Spurstangenmanschetten und die Rostflecke entfernen. Dann kriegt er auch wieder TÜV.
Und natürlich jede Menge Putzen...